GMH Gruppe begrüßt Einführung des Low Emission Steel Standard

GMH Gruppe begrüßt Einführung des Low Emission Steel Standard

Georgsmarienhütte/Osnabrück, 22. April 2024

GMH Gruppe begrüßt Einführung des Low Emission Steel Standard (LESS) als ersten Schritt auf dem Weg zu grünen Leitmärkten

Die einheitliche Klassifizierung der Klimawirkung des in verschiedenen Verfahren produzierten Stahls in Deutschland ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu grünen Leitmärkten in der Grundstoffindustrie. LESS ist zudem ein wichtiges Instrument, das die Beschaffung von grünem Stahl im öffentlichen Auftragswesen spezifiziert. Die Georgsmarienhütte GmbH beabsichtigt, einer der ersten Stahlhersteller zu sein, welche eine Kennzeichnung nach LESS durchlaufen werden.

Wirtschaft, Wissenschaft und Politik haben sich auf ein Verfahren der Klassifizierung von klimafreundlichem („grünem“) Stahl geeinigt. Ziel ist es, eine Vergleichbarkeit der Dekarbonisierungsanstrengungen unterschiedlicher Stahlhersteller und -herstellungsrouten zu gewährleisten. Der LESS-Standard ist offen konzipiert und auf industrieübergreifende und internationale Zusammenarbeit ausgerichtet. Er bietet somit die Voraussetzung für eine branchenübergreifende  Bemessung und Bepreisung klimaschonender Produktionen im Rahmen grüner Leitmärkte für die Grundstoffindustrie.

Das LESS-Label ermöglicht den Herstellern zukünftig für ihren Stahl nachzuweisen, ob dieser einer grünen Einstufung zuzuordnen ist, welchen Product Carbon Footprint (PCF) er hat und mit wieviel Schrottanteil er hergestellt wurde. Der PCF ist eine quantitative Kennzahl, die angibt, wie viele Treibhausgase bei der Stahlherstellung und den vorgelagerten Produktionsverfahren, wie etwa der Stromerzeugung oder der Produktion der Legierungsmittel, in die Atmosphäre emittiert wurden.

Die Georgsmarienhütte GmbH weist den PCF seit 2023 auf Wunsch der Kunden aus und hat, im Zuge der eigenen Transformationsstrategie, mit der schrottbasierten Stahlproduktion in Elektrolichtbogenöfen bereits 80 Prozent der CO2-Emissionen eingespart im Vergleich zur Herstellung von Rohstahl auf der traditionellen Hochofenroute (bzgl. Scope 1 und 2). Die von Georgsmarienhütte angewandte Methodik für die Berechnung des Product Carbon Footprint wurde von TÜV SÜD validiert und findet für mehr als tausend Stahlvarianten Anwendung. Bis 2039 will das Unternehmen vollständig klimaneutral agieren. Die GMH Gruppe unterstützt in diesem Zusammenhang ausdrücklich die neue LESS-Initiative, die von der Wirtschaftsvereinigung Stahl heute auf der Hannover Messe vorgestellt und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) flankiert wird.

Dr. Anne-Marie Großmann, Mitglied der Geschäftsführung und Gesellschafterin der GMH Gruppe, erklärt: Wir begrüßen LESS, der die verschiedenen Zertifizierungen klimaschonend hergestellten Stahls vereinheitlicht. Unsere Kunden erhalten mit dem LESS-Label die Sicherheit, dass sie tatsächlich CO2-arm hergestellten Stahl kaufen und damit ihr eigenes Produkt entsprechend CO2-reduziert deklarieren können. Die Standardisierung ist ein wichtiger Schritt für mehr Transparenz beim Ausweis der Fortschritte der Stahlbranche auf dem Weg der Transformation.

LESS ist zudem ein wesentlicher Baustein zur Einführung grüner Leitmärkte für klimafreundliche Grundstoffe in Europa. Die Vergleichbarkeit unterschiedlich hergestellter Materialien und Produkte durch standardisierte und unabhängige Klima-Ratings wie LESS schaffen die Voraussetzung für eine faire Bewertung und Bepreisung im Sinne der Klimaziele. Im nächsten Schritt wird es darauf ankommen, ob und wie schnell sich die öffentliche Hand auch in ihrer Beschaffung an LESS ausrichtet. Eine entsprechende Positionierung staatlicher Unternehmen wird die Akzeptanz des Low Emission Steel Standard deutlich beschleunigen, davon bin ich überzeugt.“

Bei LESS wird sowohl der Transformationsprozess bei der Stahlherstellung auf der konventionellen Hochofenroute im Übergang zu CO2-armen wasserstoffbasierten Produktionsverfahren bewertet als auch die heute schon kohlenstoffreduzierte Elektrostrahlproduktion, die auf Schrott basiert. Die Georgsmarienhütte GmbH als größter Stahlproduzent der GMH Gruppe beabsichtigt als eines der ersten Unternehmen in Deutschland im zweiten Halbjahr 2024 am Testlauf der Vorabvalidierung nach LESS teilzunehmen.

 

Über die GMH Gruppe

Die GMH Gruppe ist ein Komplettanbieter von Stahl als Vormaterial, erschmolzen aus Schrott, bis hin zu montagefertigen Komponenten. Sie ist eines der größten in Privatbesitz befindlichen metallverarbeitenden Unternehmen Europas. Zur Gruppe gehören 20 mittelständische Produktionsunternehmen der Stahl-, Schmiede- und Gussindustrie, die in mehr als 50 Ländern vertreten sind. Mit rund 6.000 Mitarbeitern erwirtschaftet die GMH Gruppe einen Jahresumsatz von rund zwei Milliarden Euro.

Die GMH Gruppe ist ein Vorreiter in der nachhaltigen Stahlproduktion und wurde in den "Verband der Klimaschutzunternehmen" aufgenommen. Basierend auf dem Recycling von Metallschrott produziert das Unternehmen grünen Stahl und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Der Einsatz von Elektrolichtbogenöfen an vier Standorten reduziert die CO2-Emissionen um das Fünffache im Vergleich zu herkömmlichen Hochöfen. Dadurch verringert sich auch der CO2-Fußabdruck der von GMH belieferten Kunden. Zu diesen zählen weltweit Unternehmen aus der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau, der Bahntechnik, der Energieerzeugung, der Transportlogistik sowie aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Landwirtschaft und Baumaschinen.

Die GMH Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2039 vollständig klimaneutral zu sein.

Über Georgsmarienhütte

Die Georgsmarienhütte GmbH aus Georgsmarienhütte in Niedersachsen zählt zu den führenden europäischen Anbietern für Rohstahl, Stabstahl und Blankstahl aus Qualitäts- und Edelbaustählen. Darüber hinaus werden angearbeitete und teils einbaufertige Komponenten gefertigt. Bereits heute zählt die Georgsmarienhütte zu den klimafreundlichsten Stahlunternehmen Deutschlands. Mit ihrer vergleichsweise CO₂-armen Wertschöpfungskette, bei der Schrott im Elektrolichtbogenofen einge­schmolzen und zu neuem Stahl recycelt wird, leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und ist Vorreiter bei der nachhaltigen Stahlproduktion. Die von Georgsmarienhütte angewandte Methodik für die Berechnung des Product Carbon Footprint (PCF) wurde von TÜV SÜD validiert und findet ab jetzt für mehr als tausend Stahlvarianten Anwendung.

Neben der Automobilindustrie und ihren Zulieferern werden Kunden insbesondere im Maschinen- und Anlagenbau sowie der Energiewirtschaft bedient. Stahl aus Georgsmarienhütte wird überall dort eingesetzt, wo die Belastung am größten ist, wo Kraft erzeugt oder übertragen wird und wo es auf sicheren und verschleißfesten Betrieb ankommt. Weitere Informationen auf www.gmh.de.

 

Für Rückfragen:

Georgsmarienhütte GmbH
Luciana Filizzola,
Director Sustainability and Communications,
+49 160 95222954, Luciana.Filizzola@gmh-gruppe.de

bmb-consult – PR-Agency for GMH Gruppe
Simone Boehringer,
Senior Editor & Senior Account Manager,
+49 175 2949662, s.boehringer@bmb-consult.com