Zweiter 3-D-Druck-Anwendertag: Think bionisch!

Zweiter 3-D-Druck-Anwendertag: Think bionisch!

3-D-Konstruktionen haben ihre eigenen Gesetze

Bei der GMHütte fand Mitte Juni der zweite Anwendertag der Additiven Fertigung statt. An zwei Tagen wurden die 3-D-Potenziale für unsere einzelnen Geschäftsbereiche ausgelotet oder bereits praktizierte Anwendungen besprochen.

Am Standort Georgsmarienhütte fand Mitte Juni der zweite Anwendertag der Additiven Fertigung statt. An zwei Tagen wurden die 3-D-Potenziale für unsere einzelnen Geschäftsbereiche ausgelotet oder bereits praktizierte Anwendungen bespro¬chen. Entsprechend wurden zunächst bisherige Erfahrungen und Projekte hinsichtlich der Additiven Fertigung diskutiert. Danach ging es in unterschied¬liche Workshops, die von ACAM (Aachen Center for Additive Manufacturing) moderiert wurden. Dort ging es praktisch zur Sache. Denn wir befassten uns mit Konstruktionsregeln des 3-D-Drucks, mit der Identifikation von GMH-Produkten sowie mit Anwendungsfällen aus Automobilbranche und Werkzeugbau.

Dabei wurde deutlich: Die Konstruktion von Bauteilen für den 3-D-Druck erfordert mehr Schulung. Herkömmliche Konstruktionsmethoden greifen nämlich nur noch bedingt. Was beherrscht werden muss, sind sogenannte bionische (Geometrien, wie sie in der Natur vorkommen würden) und topologieoptimierte Konstruktionen gewichtsoptimierter Bauteile. Die werden entlang der Lastpfade gebaut und haben in den meisten Fällen weder einen rechten Winkel noch eine gerade Kante – als Folge des Konstruktionsprinzips, Material nur noch an denjenigen Stellen einzusetzen, wo das Bauteil wirklich belastet wird. Typisches Beispiel: der innere Aufbau menschlicher Knochen. Hier ergibt sich durch eine wabenförmige partielle Verstärkung ein biologischer Leichtbau.

Auch wenn das Wirkprinzip bionischer Bauweise schon bekannt war: Bionische Bauteile mit konventionellen Fertigungsverfahren herzustellen, war nicht möglich – oder nur mit sehr hohem Aufwand. 3-D ermöglicht es wesentlich einfacher.