Erste Grüne Stahl-Partnerschaft: Gemeinsame Maßnahmen führen zu einer CO2-Einsparung von 52%

Erste Grüne Stahl-Partnerschaft: Gemeinsame Maßnahmen führen zu einer CO2-Einsparung von 52%

Georgsmarienhütte, 26. August 2022

Heine + Beisswenger, GMH Gruppe und Sandvik Coromant haben im Dezember 2021 die erste Grüne Stahl-Partnerschaft gegründet. Damit wurde erstmals eine Zusammenarbeit mittelständischer Unternehmen der deutschen Stahlwirtschaft zur Reduzierung der CO2-Emissionen entlang der Wertschöpfungskette etabliert.

  • CO2-Emissionen der Green Power Lieferung von GMH über Heine+Beisswenger an Sandvik wurden berechnet und dem Jahr 2019 gegenübergestellt.
  • Es konnte eine CO2-Einsparung von 52% bezogen auf das Material, das zur Herstellung des Endprodukts eingesetzt wird, erzielt werden. Wenn man die Herstellung des Produktes Sandvik Coromant Adapter betrachtet, ist insgesamt eine CO2-Einsparung in Höhe von 73% zu verzeichnen.
  • Bis 2024 werden auf Basis der Erkenntnisse aus dem Projekt weitere Dekarbonisierungsmaßnahmen folgen.


Heine + Beisswenger, GMH Gruppe und Sandvik Coromant haben im Dezember 2021 die Erste Grüne Stahl-Partnerschaft gegründet. Damit wurde erstmals eine Zusammenarbeit mittelständischer Unternehmen der deutschen Stahlwirtschaft zur Reduzierung der CO2- Emissionen entlang der Wertschöpfungskette etabliert. Die Probelieferung eines Green Steel Produkts von GMH, die Anarbeitung und die Logistik von H+B sowie die Weiterverarbeitung bei Sandvik zum Endprodukt – alle Schritte in der Wertschöpfungskette wurden im Hinblick auf ihre CO2-Ausstöße optimiert und dem Bezugsjahr 2019 gegenübergestellt. Das Ziel bestand darin, konkrete Werte für das Endprodukt, nämlich den Sandvik Coromant Adapter, zu berechnen und die Effekte aus den realisierten Maßnahmen auf den Product Carbon Footprint transparent zu machen.

     

Am Standort Georgsmarienhütte wird bereits seit 1994 Qualitäts- und Edelbaustahl aus 100% Schrott erzeugt und damit 80% weniger CO2 verursacht als bei der Rohstahlproduktion traditioneller integrierter Hüttenwerke mit Hochofenroute. Für die Green Steel Herstellung wurde 100% grüner Strom eingesetzt, wodurch der Product Carbon Footprint noch einmal signifikant verringert werden konnte. Die Anlieferung des Vormaterials zu H+B erfolgte mit einem Lkw mit einem CO2-reduzierten LNG-Antrieb. Im weiteren Ausblick werden mit dem Einsatz von grünem Wasserstoff und biogener Kohle zukünftig zusätzliche CO2-Einsparungen möglich sein.

Bei H+B wurden die Maßnahmen im Bereich Anarbeitung und Logistik bewertet. Umstellung auf E-Stapler und LED-Beleuchtung, Einsatz eines Daimler Actros mit elektrischem Antrieb für die Probelieferung, Automatisierungs- und Digitalisierungsprojekte und Installation der Photovoltaik-Anlage, mit der die Stromversorgung am Standort Fellbach sichergestellt wird – die Effekte wurden durch Messungen vor Ort unter Beweis gestellt.

Die Energie- und Materialeffizienzprojekte im Rahmen der Green Factory Initiativen von Sandvik haben dazu geführt, dass das Material für die Herstellung effizienter eingesetzt werden kann und die optimierten Produktionsprozesse weniger CO2 verursachen. Weitere Maßnahmen wie die Umstellung der Stromverträge, Effizienzmaßnahmen beim Stromverbrauch, Automatisierung etc. haben zu zusätzlichen positiven Effekten auf die CO2- Bilanz beigetragen.

Die Berechnung der CO2 Bilanz erfolgte auf Basis der Richtlinie des Green House Gas Protocols (GHG Protocol) und wurde von externen und internen Nachhaltigkeitsbeauftragten begleitet.

Wenn man die Herstellung des Produktes Sandvik Coromant Adapter betrachtet, ist insgesamt eine CO2-Einsparung in Höhe von 73% zu verzeichnen. Bezogen auf das Material, das zur Herstellung des Endprodukts Sandvik Coromant Adapter eingesetzt wird, konnte eine Einsparung von ca. 52% bzw. 1.425 kg/Tonne eingesetztem Stahl im Jahr 2021 gegenüber 2019 erzielt werden. Bei der Chargengröße von 110 Tonnen macht es ca. 157 Tonnen weniger CO2 aus.

Dies entspricht in etwa dem durchschnittlichen jährlichen CO2-Verbrauch von 13 Personen in Deutschland bzw. ca. 60 Flügen Frankfurt-New York bzw. dem durchschnittlichen jährlichen CO2-Ausstoß von 1.020 Mittelklasse PKW

Aufgrund der beeindruckenden Resultate haben die Partner darüber hinaus vereinbart, bis 2024 weitere CO2-Einsparungen in den Geschäftsbeziehungen zu generieren. Damit sollen in den Branchen Stahlherstellung, -verarbeitung bis hin zur Kundenseite spürbare und nachhaltige Akzente zur Dekarbonisierung in der industriellen Wertschöpfung gesetzt werden.
 

GMH Gruppe

Die GMH Gruppe zählt zu den führenden europäischen Anbietern für Stabstahl und Rohstahl aus Qualitäts- und Edelbaustählen. Die Unternehmensgruppe betreibt am Standort in Georgsmarienhütte eines der modernsten Stahlwerke Europas und gehört mit samt seiner weiterbearbeitenden Unternehmen zu den Technologieführern seiner Branche. Stahl aus Georgsmarienhütte wird überall dort eingesetzt, wo die Belastung am größten ist, wo Kraft erzeugt oder übertragen wird und wo es auf sicheren und verschleißfesten Betrieb ankommt. Hauptkunden sind vorrangig die Automobilindustrie und ihre Zulieferer aus der Schmiede-, Federn- und Wälzlagerindustrie. Wichtige Abnehmerbranchen sind weiterhin der Maschinenbau sowie die Ketten-, Röhren- und Schraubenindustrie.

Heine + Beisswenger Gruppe

Die Heine + Beisswenger Stiftung + Co. KG ist seit 1901 eines der größten familiengeführten integrierten Handels- und Produktionsunternehmen innerhalb der Stahl- und Metallbranche in Deutschland. Neben dem Stammhaus in Fellbach bei Stuttgart ist die Gruppe in Dieburg, Langenzenn, Elsendorf, Trossingen und Pforzheim aktiv sowie mit zwei Produktionsstandorten in Hermaringen und Adelmannsfelden vertreten. Das Werkstoffsortiment umfasst über 25.000 Artikel im Stabbereich (Langprodukte) aus unterschiedlichen Werkstoffen, Profilen und Abmessungen. Die gehandelten Werkstoffe sind hauptsächlich Automatenstahl, Blankstahl, unlegierter Stahl, Edelbaustahl, Edelstahl, Walzstahl, Werkzeugstahl, HSQ-Stahl (Zerspanungsstahl), Messing, Aluminium und Kupfer. Die wesentlichen Absatzmärkte sind neben der zerspanenden Industrie Kfz-Zulieferer und - Hersteller, Maschinenbau sowie viele weitere stahlverarbeitende Produzenten.

Sandvik Coromant

Sandvik Coromant ist Teil der globalen Unternehmensgruppe Sandvik und Weltmarktführer für Werkzeuge und Zerspanungslösungen. Mit seinem Know-how setzt das schwedische Unternehmen Industriestandards und treibt die für die metallbearbeitende Industrie wichtigen Innovationen an. Fortbildungsangebote, erhebliche Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie starke Kundenpartnerschaften garantieren die Entwicklung von Bearbeitungstechnologien, die die Zukunft der Fertigung verändern und anführen. Sandvik Coromant hat weltweit mehr als 1.700 Patente, beschäftigt über 7.700 Mitarbeiter und ist in 150 Ländern vertreten.

Kontakt:
 

GMH Gruppe:

Julian Kröger
Director Strategy & Communications
GMH Gruppe
Neue Hüttenstraße 1 · 49124 Georgsmarienhütte
Telefon: +49 5401 39 - 4446 · Mobil: +49 151 29605385 · Julian.Kroeger@gmh-gruppe.de
www.gmh-gruppe.de 
 

Heine + Beisswenger Gruppe:

Olga Demchenko
Leiterin Unternehmensentwicklung und -kommunikation Heine + Beisswenger Stiftung + Co. KG
Höhenstrasse 22
D- 70736 Fellbach
Tel.: +49 711 5854 102 Mobil: +49 160 5503178
E-Mail: olga.demchenko@heine-beisswenger.de
www.heinestahl.de 
 

Sandvik Coromant:

Philipp Budde, rheinfaktor – Agentur für Kommunikation GmbH
Tel.: +49 221 88046-340
E-Mail: budde@rheinfaktor.de
www.sandvik.coromant.com